Neue, unverhoffte Freundschaften.
Und alte, unversöhnliche Feindschaften.
Zwischen Vikram Sandeep, dem Leiter des Waisenhauses Dar-as-Salam in Kashmir, und Raja Sharma aus Shivapur entwickelt sich eine unerwartete, brüderliche Freundschaft. Auch die Heimkinder, allen voran Moussa, schließen Raja in ihr Herz. Als Vikram einige Monate später in Srinagar angeschossen und lebensgefährlich verletzt wird, fliegt Raja erneut nach Kashmir, um Sameera und den Kindern beizustehen. Bald gerät auch er in die Mühlen alter Feindschaften und Konflikte.
tredition, 2018 (368 Seiten)
Paperback (ISBN 978-3-7469-6840-7): € 14,99
eBook (ISBN 978-3-7469-6841-4): € 3,99
Erhältlich bei jeder Buchhandlung sowie online bei der Autorenwelt u.a. (siehe Shop).
Sein Instinkt signalisierte ihm schneller als seine Augen, dass irgendetwas nicht stimmte. Kein Stimmengewirr war zu hören, kein Klappern von Chai-Gläsern und Geschirr. Das leise Klingeln der Glocke an der Tür, die hinter ihm zufiel, war das einzige Geräusch.
Ali stand vollkommen reglos hinter seiner Theke, beide Hände erhoben. Er fixierte die beiden Männer, die davorstanden und mit Pistolen auf ihn zielten, wie das sprichwörtliche Kaninchen die Schlange. Die altmodische Kasse stand offen; ein paar Rupienscheine waren zu Boden geflattert. Die Männer trugen weiße Hosen und Kurtas, dazu Gebetskappen; sie sahen aus, als wären sie auf dem Weg zum Zuhr-Gebet in der Moschee. Anscheinend hatten sie aber kein Problem damit, vorher noch einen alten Mann zu berauben – das hier sah eindeutig nach einem Überfall aus.
Ali wandte ruckartig den Kopf, als er Vikram bemerkte, und die Männer fuhren herum. Ihre Bewegungen waren so synchron, dass es fast so wirkte wie ein sauber einstudierter Tanz. Gleichzeitig spürte Vikram den Griff seiner Waffe in der Hand und sein Arm schwang in einer blitzschnellen, fließenden Geste nach oben. Er dankte den Göttern, dass die Regierung von Kashmir und das Militär ihm nach wie vor gestatteten, eine Pistole zu tragen, auch wenn er sie seit zwei Jahren nicht mehr benutzt hatte.
Der Knall dröhnte erstaunlich laut in dem kleinen Raum, und der Explosion folgte ein bösartiges Echo, als der Mann, der rechts von ihm stand, das Feuer erwiderte. Die Kugel summte harmlos an Vikrams Ohr vorbei und ließ die Scheibe der Tür splittern. Im selben Moment sackte der Mann links von ihm in sich zusammen, ein Loch mitten in der Stirn. Vikram schoss sofort noch einmal… und dann traf ein kurzer, heftiger Schlag seine Brust und trieb ihm die Luft aus den Lungen.
Er merkte, dass die Beine unter ihm nachgaben und sah gleichzeitig, wie der zweite Mann vornüberfiel. Hab ich dich also auch erwischt, dachte er, aber nicht schnell genug. Verdammt, ich bin wirklich aus der Übung.
Von irgendwoher hörte er Ali entsetzt etwas Unverständliches schreien. Der Kupfergeschmack von Blut füllte seinen Mund, und er musste husten. Das Letzte, was Vikram durch den Sinn ging, bevor er in undurchdringlicher Schwärze versank, war der Name seiner Frau.
Ein Geschenk der Götter
Gartenfee007, 23. September 2018 (5/5)
Man merkt gar nicht, wer was geschrieben hat. Es war einfach ein sehr emotionales Buch, bei dem man auch mal ein paar Tränen vergießt. Glück und Leid liegen hier besonders sehr nahe. Ich war sofort wieder im Dar-as-Salam in Kashmir bei Vikram, Sameera und den Kindern. Es war schön wieder alle "wiederzusehen"!! Raja kommt neu zur Familie und wird eine große Rolle für Moussa spielen und auch für Vikram und Vikram für ihn. Man durchlebt ein großes Auf und Ab. Der Schreibstil ist sehr verständlich und bildhaft geschrieben. Daher nehmen einem die Geschehnisse und auch die Geheimnisse die offenbart werden, einen besonders mit. Aber auch schöne Ereignisse und tolle Landschaftsbeschreibungen runden das Buch ab und machen es zu etwas besonderem.
Ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste Buch im September 2019. Leider dauert es noch so lange!!
Ein Geschenk der Götter
Gelinde, 26. September 2018 (5/5)
Cover: Wieder wunderschön, das Bild, die Farbe und durch das Format und die orientalischen Ornamente hat es einen hohen Wiedererkennungswert.
Inhalt: Die wunderbare Freundschaft zwischen Vikram Sandeep, dem Leiter des Waisenhauses Dar-as-Salam in Kaschmir, und Raja Sharma aus Shivapur wird immer fester und tiefer. Sie helfen sich gegenseitig und erzählen sich ihre dunkelsten Geheimnisse. Raja gewinnt sogar das Herz des Waisenjungen Moussa und dieser kann sich ihm öffnen und sein Herz ausschütten. Als Vikram angeschossen und lebensgefährlich verletzt wird, ist Raja sofort zur Stelle um Sameera und den Kindern beizustehen.
Meine Meinung: Dies ist nun der 3. Teil um das Waisenhaus Dar-as-Salam, seinen Bewohnern und Freunden in Kaschmir. (Und ich kann jedem die ersten beiden Bücher auch empfehlen).
Und wieder dürfen wir in eine hoch emotionale Welt eintauchen. In diesem durch anhaltende Konflikte geschundenem Land gilt der Satz: Der Hass in Kaschmir hat ein langes Gedächtnis - (Zitat). Deshalb ist es so wunderschön alte Bekannte wieder zu treffen und große tiefgehende Freundschaften zu erleben, Liebe die alles ertragen und verzeihen kann, sowie Waisenkinder, die endlich ein Zuhause, Wärme und eine Perspektive gefunden haben. (Ja, Herzschmerz in seiner schönsten Form).
Beim Lesen bin ich einfach tief ergriffen und auch wenn zwischen den Zeilen das tiefe Leid dieses Landes durchblitzt, ist die Harmonie und Liebe die unsere Protagonisten überstrahlt ein ganz besonderes Erlebnis. Hier feiert eine Christin, Hindi und Muslime, zum Beispiel friedlich vereint, ein wunderschönes Weihnachtsfest.
Mein Fazit: Leider muss ich jetzt für einige Zeit wieder Abschied von diesen wunderbaren Menschen nehmen. Es fällt mir nicht leicht aus diesem Buch aufzutauchen und freue mich schon voller Spannung auf die Fortsetzung.
Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.
Unerschütterliche Liebe und Freundschaft
Langeweile, 27. September 2018 (5/5)
Inhalt: Zwischen Vikram und seiner Frau Sameera,den Leitern des Waisenhauses Dar-as-Salam in Kashmir hat sich eine tiefe Freundschaft zu Raja und seiner Familie entwickelt. Auch die Kinder des Waisenhauses, allen voran Moussa haben Raja fest in ihr Herz geschlossen. Zu Weihnachten reist er mit seiner Familie nach Kashmir und die Familien feiern, trotz unterschiedlicher Religionen, ein harmonisches und schönes Weihnachtsfest. Kurze Zeit später wird Vikram in einem Café in Srinagar angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Was zuerst nach einem Zufall aussah, erweist sich schon bald als gezielter Anschlag auf sein Leben. Unmittelbar nachdem er die Nachricht darüber erhalten hat, fliegt Raja erneut nach Kashmir, um Sameera und den Kindern zur Seite zu stehen. Dabei gerät er selber in große Gefahr.
Meine Meinung: Als ich mit dem Buch begonnen habe, war es sofort wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Ich habe die beiden vorherigen Bücher mit großer Begeisterung gelesen, insofern waren mir alle Personen gleich wieder vertraut.
Die beiden Autorinnen beschreiben eine Geschichte über Liebe und Freundschaft auf eine sehr schöne und emotionale Weise. Auch der Hintergrund ,des durch viele Konflikte geschundenen Landes ,wird eingehend erörtert.
Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten festigt sich immer mehr. Das Vertrauen zwischen ihnen wächst und sie erzählen sich gegenseitig von den dunklen Geheimnissen aus ihrem vergangenen Leben.
Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, was noch einige Zeit in mir nachwirken wird.
Es bleibt die Freude auf den vierten Band und das Wiedersehen mit den liebgewonnenen Personen.
Von mir eine absolite Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.
Wert der Freundschaft
mabuerele, 29. September 2018 (5/5)
„...Ich weiß nur eines: Von selbst kommt der Frieden nicht. Es sind die Menschen, die ihn bringen müssen. Aber dazu müssen wir als Erstes den Frieden in uns selbst finden...“
Raja erinnert sich an das Gespräch der Nacht. Damit erhalte ich als Leser sofort eine kurze, aber inhaltsreiche Zusammenfassung des vorhergehenden Bandes der Kashmir-Saga, denn darin ging es vor allem um Rajas vergangenes Leben..
An diesem Tag wird Raja zu seiner Familie zurückkehren. Es ist eine Freundschaft entstanden, die sich in der kommenden Zeit bewähren wird.
Die Autorinnen haben erneut eine abwechslungsreiche und tiefgreifende Geschichte erzählt, die im indischen Kashmir spielt.
Im Mittelpunkt steht Vikram. Der einstige Geheimagent der indischen Armee hat ein Waisenhaus für zehn Kinder gegründet, dass er mit seiner Frau Sameera leitet. Im letzten Teil der Reihe kam Raja dazu, als der Bus mit den Kindern eine Panne hatte und half. Danach wurde er ins Haus des Friedens, so heißt das Waisenhaus, eingeladen. Die Herzen der Kinder flogen ihm sofort zu.
Der Schriftstil ist ausgereift und lässt sich angenehm lesen. Nach und nach erfahre ich mehr über Vikrams und Sameeras Vergangenheit. Das ist eingebettet in das alltägliche Leben. Das Besondere an ihrer Geschichte ist, dass Sameera aus Irland stammt und Katholikin ist. Vikram ist Hindu und die Kinder sind Moslems. Sameera und Vikram beweisen also gelebte Toleranz.
Ich darf Sameera zum Einkaufen begleiten, erlebe die Vorfreude auf den erwarteten Besuch von Raja und seiner Frau Sita zu Weihnachten, aber auch die behutsamen Versuche von Vikram, sich Raja im gleichen Maße zu öffnen, wie jener es getan hat.
Deutlich wird, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die Mitarbeiter herbe Schicksalsschläge hinter sich haben. Obwohl Sameera Traumatherapeutin ist, gelingt es erst Raja, von Moussa die gesamte Lebensgeschichte zu erfahren. Obiges Zitat stammt aus dem Gespräch. Doch das ist nicht das einzige Lebensschicksal, welches erzählt wird.
Gleichzeitig wird im Buch deutlich, dass der Kashmir eine unruhige Gegend ist. Alte Feindschaften und Konflikte schlummern unter der Oberfläche. Dadurch gerät Vikram in akute Lebensgefahr.
Sehr eindrucksvoll werden die tiefen psychischen Probleme wiedergegeben. Sie zeigen sich weniger durch Worte, mehr durch das Handeln der Protagonisten. Lang gepflegte Rachegedanken stehen neben uneigennütziger Hilfsbereitschaft.
Ab und an ermöglicht mir das Geschehen einen Blick in die Schönheit der Landschaft.
„...Kashmir begrüßte seine Besuche mit allen Naturwundern, die es zu bieten hatte: weiße, in der Sonne funkelnde Flächen, die sanft in wogende, mit Zedern bewachsene Hügel und dann in gewaltige Gipfel übergingen, die sich spektakulär gegen eine fast kobaltblauen Himmel abhoben...“
Es sind die persönlichen Geschichten, die dazu führen, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Jede ist anders, jede ist besonders und jede hat ganz eigene Wunden zurückgelassen. Ich vermute, dass speziell Vikram nicht das letzte Mal mit seiner Vergangenheit konfrontiert wurde. Auch die Vater- Sohn – Konflikte waren heftig.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es lässt sich nicht in wenigen Worten zusammenfassen. Dazu ist es zu inhaltsreich und vielschichtig. Eines aber zeigt es: Wahre Freundschaft ist selbstlos und nicht nur auf gute Zeiten beschränkt.
Ein Wort, dass Vikrams Vater seinen Sohn mit auf den Weg gegeben hat, möge die Rezension beschließen:
„...Wer sich entscheidet, das Schwert in die Hand zu nehmen, wird sich irgendwann an der Klinge schneiden...“
Echte Freundschaft beweist sich in der Not
Lesewunder, 30. September 2018 (5/5)
Der Inder Raja reist für ein paar Tage nach Kaschmir und trifft dort auf Vikram, der zusammen mit seiner Frau Sameera ein Waisenhaus führt. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft. Das mag an den auf den ersten Blick nicht ersichtlichen ähnlichen Lebenswegen liegen. Raja war 25 Jahre unschuldig im Gefängnis und hat Gewalt erfahren und auch selbst ausgeübt. Vikram diente beim indischen Geheimdienst und war gezwungen zu töten. Beide fühlen sich schuldig und tragen schwer an dieser Last. Beide haben wundervolle, starke Ehefrauen. Raja liebt Sita, mit der er auch Kinder hat. Sameera unterstützt Vikram bei seiner Arbeit mit dem Waisenhaus. Gerade als es so scheint, dass die Last der Männer leichter wird, holt Vikram seine Vergangenheit ein. Er wird bei einem Attentat schwer verletzt und ringt mit dem Tod. Nun erweist sich Raja als wahrer Freund. Er reist sofort zu Sameera, um sie zu unterstützen. Die Gefahr scheint vorüber. Doch ist sie das wirklich ?
Das Buch beginnt mit Szenen voller Harmonie. Die Autorinnen schildern die beginnende Freundschaft zwischen Raja und Vikram; lassen uns teilhaben an den liebevollem Familienleben der beiden und der Freude über ein friedliches Leben. Wie dunkle Wolken tauchen dann Ereignisse aus der Vergangenheit auf. Bewundernswert wie die beiden Männer sich Stütze sind und ihre Empfindungen in Worte fassen. Die Schatten scheinen sich zurückzuziehen. Dann wie ein Paukenschlag das Attentat auf Vikram und der Leser erkennt, dass hässliche Gewalt unter dem Schleier der Idylle lauert. Der Kaschmirkonflikt und seine Auswirkungen sind allgegenwärtig. Dieses Gefühl der Gefahr zieht sich bis zum Schluss des Buches und hält den Leser in Atem.
Besonders gut gefallen haben mir die fast schon poetischen Beschreibungen der Liebe zwischen den Ehepaaren. Sie waren sehr berührend, aber nie kitschig.
Das Buch war für mich eine gelungene Mischung aus Spannung und Gefühl mit einer Prise Exotik.
Tiefe Emotionen
Saphir610, 3. Oktober 2018 (5/5)
Im ersten Band lernt der Leser Vikram, Sameera und das Dar-as-Salam Waisenhaus kennen. In Band zwei kommt dann Raja auf die Bühne, seine Geschichte und das erste Zusammentreffen mit Vikram. Nun lernen sich Vikram und Raja mit ihren Frauen näher und besser kennen. Eine wirklich tiefe Freundschaft entwickelt sich, die auf Einfühlungsvermögen und Verständnis basiert. Gerade aufgrund ihrer Erlebnisse in der Vergangenheit. Raja und seine Frau Sita erleben im Dar-as-Salam ein wunderbares Weihnachtsfest und schließen auch die Kinder in ihr Herz. Doch gerade Kashmir ist eine unruhige Region und Vikram wird angeschossen…..
Hier haben nun die Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner zusammen gearbeitet. Sie haben neben der guten Handlung, die dem Leser eine Ahnung von den Zuständen in Kashmir gibt, einen tief emotionalen Roman geschrieben.
Sehr gut wird die Freundschaft zwischen Vikram und Raja beschrieben, was sie ausmacht und wie wichtig sie für die beiden Männer ist. Natürlich auch neben ihren jeweiligen Frauen. So eine Liebe, Verbundenheit und Verständnis ist berührend und wünscht man sich selber und eigentlich auch der ganzen Welt. Dafür müssen die Menschen allerdings erstmal Gewalt und Hass überwinden und ob sie dazu fähig sind, wie Vikram und Raja?
Ein Geschenk der Götter ist auch ein Geschenk an Leser, die sich darauf einlassen wollen. Ich finde, die Beschreibung der Emotionen ist geglückt ohne irgendwie abzudriften. Mir hat auch dieser Band sehr gut gefallen und nun musste ich mich erstmal von Raja und Vikram verabschieden. Neben dem Lesevergnügen finde ich, ist dies mal eine andere Art von Roman, passt nicht in gängige Genre, was mir gefällt.
"Freundschaft ist ein Geschenk der Götter"
Martinchen, 3. Oktober 2018 (5/5)
"Ein Geschenk der Götter" ist der dritte Band der auf sieben Bände angelegten Kashmir-Saga von Simone Dorra und Ingrid Zellner. Der erste Band wurde von Simone Dorra geschrieben, der zweite von Ingrid Zellner, der vorliegende und alle weiteren von beiden Autorinnen zusammen.
Das Cover, nach Tiefblau und Grün in einem helleren Blauton zeigt eine Gebirgslandschaft und Ornamente und passt sich - natürlich - den beiden Vorgängerbänden an. Und ebenso selbstverständlich ist das ungewöhnliche Format erhalten geblieben, so dass die Bände im Bücherregal sofort auffallen. Ich empfehle, die Reihenfolge einzuhalten, da sonst viele Details verloren gehen.
Der dritte Band beginnt mit einem Vorspiel, in dem das Ende des Vorgängerbandes in Erinnerung gerufen wird, so dass man sofort wieder im Geschehen ist. Die beiden Autorinnen ergänzen sich perfekt. Sie beschreiben sehr gefühlvoll, aber nie kitschig, die tiefe Freundschaft zwischen Vikram und Raja und die ebenso tiefe Liebe der beiden Paare zueinander. Aber auch die Vergangenheit wird ungeschönt erzählt, sowohl die von Vikram und Raja als auch die der Kinder in Dar-as-Salam, sehr persönliche Geschichten, die ans Herz gehen. Und diese Vergangenheit ist nicht vorbei, weder für die Kinder noch für Vikram. Solange der Konflikt in Kashmir schwelt, wird sie Vikram einholen.
Ein Personenverzeichnis und ein Glossar runden diesen Band ab.
Fazit: eine unbedingte Leseempfehlung!
Teil drei der Saga
irismaria, 5. Oktober 2018 (5/5)
"Ein Geschenk der Götter" von den beiden Autorinnen Ingrid Zellner und Simone Dorra ist der dritte Teil der Kashmir Familiensaga. Es folgt auf die beiden Teile "Das Haus des Friedens" und "Der Weg aus der Finsternis".
Aus dem zufälligen Aufeinandertreffen von Vikram Sandeep und Raja Sharma hat sich eine tiefe Freundschaft der beiden Familien entwickelt. In diesem Band treffen die beiden Familien mehrfach aufeinander und erzählen sich aus ihren oft bewegten Vorgeschichten, genießen die gemeinsame Zeit, kochen miteinander und kaufen sich gegenseitig Geschenke. Doch neben dem friedlichen Zusammentreffen werfen die Geister der Vergangenheit lange Schatten und Vikrams Leben wird massiv bedroht als er beim Einkaufen in einen bewaffneten Überfall gerät. Ich kann dieses Buch vor allem für alle empfehlen, die bereits die Vorgängerbücher kennen, denn als Einzelband fehlt einem sonst der Hintergrund der Vorgeschichte und die Besonderheit der agierenden Figuren. "Ein Geschenk der Götter" ist wie schon die Vorgänger Bände eine wundervolle literarische Reise in die fremde Welt Kaschmirs und neben den interessanten Interaktionen der Figuren erfährt man auch viel über das Leben, die Bräuche und die Kochgewohnheiten der Menschen dort.
Ein Geschenk der Götter
abetterway, 8. Oktober 2018 (5/5)
Ich habe sehr gut in das Buch hineingefunden und ich fand es wirklich toll das es eine kleine Zusammenfassung bzw. Rückblick gegeben hat. Die Protagonisten sind sehr authentisch. Vor allem Freundschaft ist ein großer Teil des Buches, auch ist es sehr persönlich. Teilweise macht das Buch auch nachdenklich und wird sicher noch einige Zeit nachwirken.
Ich werde nun die ersten beiden Bücher auch in Angriff nehmen um die Geschichte noch besser verstehen zu können.
Fazit: Wunderbares Buch, leider ist es schon vorbei. Ich werde jetzt die ersten beiden Bücher jetzt in Angriff nehmen.
"Ein Geschenk der Götter" von Simone Dorra & Ingrid Zellner
Blubb0butterfly, 11. Oktober 2018 (4/5)
Es ist mal wieder ein wunderschönes Cover! Und es ist passend, da wir doch fast Winter haben. XD Ich würde am liebsten direkt ins Cover springen, so einladend ist es! *seufz*
Ich freue mich riesig, wieder einen weiteren Band der Kashmir-Saga dieser beiden wundervollen Autorinnen lesen zu dürfen! Die beiden wissen einfach, wie man spannende und faszinierende Geschichten schreibt. Von den ersten beiden Bänden war ich regelrecht begeistert und warte immer ungeduldig auf die Fortsetzung, in der Hoffnung, dass es wieder eine Leserunde dazu gibt und ich das Glück habe, wieder ein Exemplar ergattern zu können! :D Ich liebe diese Reihe einfach und kann die Finger nicht davon lassen. Auf in ein neues Abenteuer mit alten und neuen Freunden! :D
Eigentlich wollte ich noch einmal die Vorgänger lesen, um wieder in die Handlung zu finden, aber das brauchte ich gar nicht. Als ich einmal angefangen hatte, das Buch zu lesen, fiel mir alles wieder ein! So präsent ist die Reihe in meinem Kopf. XD Grandios!
Ehrlich gesagt hat mich diese Reihe dazu inspiriert, irgendwann in den Kashmir reisen zu wollen. Es muss wunderschön dort sein! :D
In diesem Band erfahren wir endlich etwas mehr über Rajas und auch Vikrams Vergangenheit und ihre Gedanken und Konflikte. Darauf habe ich lange gewartet. Na gut, bei Vikram schon seit Band 1 und bei Raja seit Band 2. Es ist also nicht allzu lange her, aber die beiden Figuren sind einfach so interessant, dass ich alles Informative über sie aufsauge wie ein Schwamm. ^^ Natürlich sind alle Figuren toll, mich faszinieren aber diese Männer am meisten. Oh, und die Kinder des Waisenhauses. Seit Band 1 ist klar, dass sie alle kein leichtes Schicksal hatten, aber mit Vikram und Sameera haben sie das große Los gezogen. Es freut mich immer wieder, über sie zu lesen, weil ich mich von Herzen für sie mitfreue und immer mit ihnen mitfiebere. Sie sind mir ans Herz gewachsen, auch wenn sie nur fiktive Figuren sind.
Auch wenn dieser Band sehr viel persönlicher und tiefer ging als seine Vorgänger, konnte er mich nicht ganz so fesseln, dennoch war es wieder ein pures Lesevergnügen und ich freue mich schon auf die nächsten Bände. Jetzt heißt es nur: warten, warten, warten. :D Aber ich weiß, dass es sich lohnen wird. Der Klappentext vom nächsten Band hat mich schon ganz hibbelig gemacht! XD
Ich kann diese Reihe nur wärmstens empfehlen! Wer sie nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst! ;)
Wieder ein wunderschöner Roman
Vanessa-v8, 11. Oktober 2018 (5/5)
Ein Geschenk der Götter ist der 3. Teil der Kaschmir-Saga, diesesmal gemeinsam von Simone Dorra und Ingrid Zellner geschrieben. In diesem Teil liegt der Focus auf der Freundschaft zwischen Vikram und Raja, sowie Sameera und Sita. Sie wird nochmal vertieft und mittlerweile sehen sich Vikram und Raja als Brüder an. Sie sind füreinander da, auch in schwierigen Zeiten, als Vikram angeschossen wurde war Raja sofort zur Stelle. Ich habe bereits alle Hauptprotagonistin sehr ins Herz geschlossen, die liebevolle Art wie sie miteinander umgehen, geht einem sehr ans Herz. Trotz ihrer Schicksalsschläge bewahren sie immer den Respekt miteinander. Der Schreibstil ist leicht und locker, und so mancher Spruch lässt einen schmunzeln. Das macht das Lesen umso vergnüglicher. Beide Autorinnen schaffen es aus einer harmlosen Situation in eine gefährliche umzuschalten und dabei die Spannung immer mehr aufzubauen. Man mag das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen, man muss einfach weiterlesen. Bildlich wurde alles gut dargestellt, ich hatte teilweise das Gefühl selbst dort zu sein und die Umgebung zu sehen, so schön wurde es beschrieben, und es macht Lust auf Indien. Buchcover und Titel passen sehr gut zu der Geschichte. Ich kann es kaum erwarten bis der nächste Band aus der Kaschmir-Saga erscheint. Fazit: Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Wer die ersten beiden Teile mochte, der wird auch diesen Band regelrecht verschlingen. Ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen und abtauchen. Es war wieder eine rundherum gelungene Geschichte, daher von mir 5 von 5 Sterne.
Das Märchen geht weiter
Tulpe29, 16. Oktober 2018 (5/5)
Mit viel Empathie für die Protagonisten habe ich diesen Teil der fesselnden Geschichten wie aus 1001 Nacht wieder gelesen. Man fühlt sich der Wirklichkeit entrückt, als wäre man Statist in einem orientalischen Film. Die Handlung ist traurig-schön bis informativ und manchmal heiter. Gern würde man die Stätten der Handlung selbst kennen lernen.
Ich bin schon auf den Fortgang dieser märchenhaften Geschichte gespannt.
Gelungene liebenswerte Fortsetzung
Amazon Kunde, 17. Oktober 2018 (5/5)
Wie die ersten beiden Bände ist nun auch der dritte Teil der Kashmir-Saga in kürzester Zeit durchgelesen. Das Herz berührend, die Seele aufwühlend - so kann man die Geschichte um vier völlig unterschiedliche Erwachsene beschreiben, die alle auf die ein oder andere Weise an ihrer Vergangenheit zu arbeiten haben.
Gelungen.
Gelungene Fortsetzung einer sehr besonderen Reihe
papaverorosso, 28. Oktober 2018 (5/5)
Was für eine besondere Saga. Bei jedem Band muss ich dies erneut feststellen. Hier geht es um Liebe, zwischen Mann und Frau aber nicht nur. Liebe für die eigene Familie und Freunde, Liebe für Kinder (auch wenn sie nicht die eigenen sind), für Freunde, allgemein für Menschen. Es geht um Leid, was durch Krieg und Hass verursacht wird und oft so viele Unschuldige trifft und fürs Leben zeichnet. Aber es geht auch um Mut und unglaubliche Kraft, sowie um die Überzeugung, dass Liebe helfen kann, alle wunden zu heilen. Wer diese Bücher liest, soll sich auf starke Emotionen gefasst machen. Es sind schonungslose Bücher, in dem Sinne, dass sie nicht davor scheuen, tiefgreifende Gefühle zu zeigen und uns voll darin eintauchen zu lassen.
Was ich an diesem Band sehr mochte: Ich finde die Charakterentwicklung (wie auch bei den Bändern davor) hervorragend. Ich liebe es, dass Frauen im Buch auch stark sein können und Männer emotional. Hier werden keine Klischees bedient. Ich finde, die „Helden und Heldinnen“ dieses Buches so inspirierend, vorrangig, weil sie so menschlich und fassbar sind, nicht perfekt, jedoch gleichzeitig so stark und vorbildhaft in vielen Aspekten. Man kann so viel von ihnen lernen.
Ein kleiner Kritikpunkt: Mich hat die Handlung vor allem ab der Hälfte gepackt. Die Zusammenfassung vorheriger Bänder sowie die sehr atmosphärischen aber eher ruhigeren Anfangsszenen waren für meinen Geschmack etwas zu lang.
Dies ändert meine Meinung nicht, dass diese Reihe für mich eine Entdeckung ist. Sie ist einzigartig und eine absolute Leseempfehlung.
Berührend
Streiflicht, 30. Oktober 2018 (5/5)
Dieses Buch ist der dritte Teil der Kashmir-Saga, die insgesamt sieben Bände hat. Ich kannte die Vorgänger nicht und konnte das Buch auch so sehr gut lesen. Sicherlich wäre es aber deutlich schöner gewesen, wenn man die beiden ersten Bände zuerst gelesen hätte und so auch noch genauer hätte mitverfolgen können, wie die Freundschaft zwischen den beiden Männern immer weiter wächst. Ich denke, ich werde es auf jeden Fall noch nachholen, die beiden Bücher noch zu lesen.
Besonders gut gefallen hat mir die Schreibweise der beiden Autorinnen, die ganz offensichtlich herrlich harmonieren und zusammenarbeiten. Von beiden hatte ich vorher schon Bücher gelesen, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hatten. Daher kam ich auch überhaupt erst dazu, dieses Buch lesen zu wollen. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Man erfährt viel über das Land, die Landschaft, die Menschen und Sitten – eine Reise in eine für uns oft so fremde und unbekannte Welt, die mir sehr gut gefallen hat.
Mich hat die Geschichte, die hier erzählt wird, sehr gut gefallen. Gleichzeitig war ich hingerissen von den Schilderungen des Lebens in Indien – seit ich eher zufällig eine Reise in den Süden dieses Landes gemacht habe, bin ich ganz verzaubert. Noch nie habe ich so viele herzliche und freundliche Menschen gesehen – gerade unter denen, die sehr arm waren. Ein faszinierendes Land, gleichzeitig aber so zerrissen und gespalten. Auch das kommt hier sehr gut rüber, finde ich.
Eine wahrhaft gelungene Reihe, die ich sicherlich gerne weiterverfolgen werde! Danke, dass ich Raja, Vikram, Sameera und die vielen anderen kennen lernen durfte! Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!
Ein Geschenk der Götter
Edith Nebel, 5. November 2018 (5/5)
„Wir hatten unsere Hoffnung ganz verloren
und Gott hat uns neue Hoffnung gegeben.
Jetzt warten wir auf den Frieden.
Wir bitten nicht um viel:
Dass wir diesen Frieden sehen dürfen,
dass er endlich, endlich zu uns kommt.
Und dass die Menschen dann noch bei uns sind,
die wir lieben.“
(Seite 69). Aus dem Friedensgebet Moussa Qaadris (13) aus dem Waisenhaus Dar-as-Salam/Kashmir.
Die erste Hälfte des Romans dient dazu, die beiden Helden und ihre Geschichten noch weiter zu verzahnen. Ursprünglich waren es ja zwei voneinander unabhängige Romanwelten, die die Autorinnen hier zur großen Kashmir-Saga vereinen.
Simone Dorras Held ist Vikram Sandeep, 56, Leiter des Waisenhauses Dar-As-Salam in Srinagar/Kashmir. Davor war er 25 Jahre lang Soldat und Agent der indischen Abwehr. In der Zeit hat er sehr viel Schreckliches gesehen und auch viel Schreckliches getan. Dass er sich jetzt um traumatisierte Kinder kümmert, ist eine Art Buße für ihn. Spät im Leben hat er durch seine Tätigkeit im Waisenhaus seine Traumfrau kennengelernt die eurasische Traumatherapeutin Sameera Sullivan (48). Inzwischen sind sie glücklich verheiratet.
Ingrid Zellners Protagonist, Raja Sharma aus Shivapur/Maharastra ist ebenfalls ein Mann in den Fünfzigern. Er hat aufgrund einer Intrige 25 Jahre lang unschuldig im Gefängnis gesessen. Inzwischen ist er voll rehabilitiert und hat seine verwitwete Jugendliebe Sita geheiratet. Mit ihr hat er einen erwachsenen Sohn aus Vor-Gefängniszeiten und eine vierjährige Tochter.
Verschiedene Persönlichkeiten, ähnliches Schicksal
In Band zwei sind sich die der schweigsame, verschlossene Vikram und der impulsive und überschwängliche Raja zufällig begegnet und haben sich spontan gut miteinander verstanden. Die Kinder des Dar-as-Salam waren begeistert von dem umgänglichen Mann aus Shivapur und auch Sameera findet ihn sympathisch.
Übers Internet bleiben sie auch nach seiner Heimreise in Kontakt. Und jetzt werden Raja, seine Frau Sita samt Tochter Rani zu Besuch im Dar-As-Salam erwartet. Alle sind aufgeregt. Die Sandeeps haben eigens für ihren Besuch das Haus um ein Gästequartier erweitert. (Ein Anbau löst in Srinagar offenbar keinen akuten Bürokratieanfall aus.)
Die beiden Paare verstehen sich prächtig, obwohl sie einander erst so kurze Zeit kennen. An einem whiskeyseligen Abend erzählen Vikram und Raja einander die Episoden in ihrem Leben, auf die sie am wenigsten stolz sind. Beide haben sich in der Vergangenheit zu Taten hinreißen lassen, die sie inzwischen zutiefst bereuen: Vikram als Soldat/Agent und Raja als Strafgefangener. Sonderbarerweise haben die Männer Verständnis für die Aktionen des jeweils anderen, nicht aber für die eigenen. Mit einem gewissen Maß an Selbsthass werden sie wohl leben müssen.
Der Holzschnitzer Hassan Harabi, der sie beide kennt, hat wohl recht mit dem, was er über sie sagt: „Sie waren beide Krieger … und es sah aus, als hätten sie, ohne voneinander zu wissen, jahrelang die gleiche Schlacht geschlagen.“ (Seite 50). Doch die meiste Zeit können sie die Erinnerungen zum Glück verdrängen. Und so verbringen die Familien Sandeep und Sharma eine unbeschwerte gemeinsame Zeit. Sie kochen, sie feiern, sie albern mit den Kindern herum, unternehmen Ausflüge und Einkaufsbummel. Dabei gelingt Raja das, was weder Waisenhausleiter Vikram noch Therapeutin Sameera in den letzten Jahren geschafft haben: Er bringt durch seine freundliche und mitfühlende Art den dreizehnjährigen Moussa dazu, über die traumatisierenden Erlebnisse in seiner Kindheit zu sprechen. Dem Jungen hilft das enorm, und alle sind sich einig: Die Freundschaft mit den Sharmas ist ein Geschenk der Götter.
Sameera ist so viel Glück unheimlich: „Manchmal (…) warte ich darauf, dass der Schlag kommt, der allem ein Ende macht. Weil er kommen wird, irgendwann. Weil es unmöglich ist, so glücklich zu sein, ohne dafür zu zahlen.“ (Seite 173) Ihr Mann lacht sie aus, aber sie soll Recht behalten.
Das Leben präsentiert die Rechnung
Nachdem Sharmas abgereist sind, kehrt auch im Dar-as-Salam wieder der Alltag ein. Als Vikram nach diversen Erledigungen in Srinagar in ein Café geht, gerät er mitten in einen bewaffneten Raubüberfall, wird angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Während Dr. Lakshmi Shetty und ihr Team um sein Leben kämpfen und Sameera fast rund um die Uhr an seinem Klinikbett sitzt, reist Raja aus Shivapur an, um ihr im Dar-as-Salam unter die Arme zu greifen. Bei einem Besuch im Krankenhaus fängt ihn die Politikerin Najiha Kamaal ab und eröffnet ihm, dass sie nicht an einen Zufall glaube. Sie kennt Vikram schon sehr lange – er war ein Freund ihres verstorbenen Mannes – und ist überzeugt davon, dass der Schuss im Café ein gezieltes Attentat war. Vikram hat aus seiner Zeit als Agent noch viele Feinde. Und die werden jetzt nicht so einfach aufgeben.
Noch ist der Leiter des Waisenhauses nicht über den Berg. Doch selbst wenn er es schafft, ist sein Leben weiterhin in Gefahr …
Ich habe die beiden Vorgängerbände (DAS HAUS DES FRIEDENS und DER WEG AUS DER FINSTERNIS) mit Spannung und Vergnügen gelesen. Die Vorgeschichte war mir noch im Wesentlichen präsent. Und doch war ich überaus dankbar für das Personenverzeichnis im Anhang. Wenn einem die Namen fremd sind (Peter, Paul und Anna merkt man sich eben leichter), tut man sich ein wenig schwer, sämtliche Kinder, Enkel, Angestellte, Freunde und entfernte Verwandte im Blick zu behalten.
Erst Rückblick, dann Action
Dass man bei der Handlung auch als QuereinsteigerIn mitkommt, dafür sorgen die Autorinnen durch die Rückblicke im ersten Teil. Aber ich glaube, die schiere Personalfülle erschlägt einen, wenn man mit all den Menschen hier erstmalig konfrontiert wird.
Wer ständig Action braucht, wird sich gedulden müssen, denn in der ersten Hälfte des Romans gibt’s praktisch keine. Da geht es hauptsächlich um die Vergangenheit. Dafür überschlagen sich in der zweiten Hälfte die Ereignisse und man kommt aus der Angst um die Hauptfiguren nicht mehr heraus. Sie müssen mit allen Tricks arbeiten, um ihre Haut zu retten. Wenn fortan jemand mit einer vollen Kaffeekanne über den Büroflur schleicht, werde ich immer an Sita Sharma denken müssen.
Ich bin gespannt, wie’s weitergeht. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis alle Feinde entweder befriedet oder ausgeschaltet sind und das wahr wird, wofür der junge Moussa betet. Vikram und Raja werden noch eine Menge Kämpfe auszustehen haben. Auch aus der Richtung der Politikerin Najiha Kamaal kann noch etwas kommen. Sie selbst scheint ja eine integre Person zu sein, doch allein die Tatsache, dass Sandeeps und Sharmas mit ihr bekannt bzw. befreundet sind, stellt meines Erachtens eine Gefahr da.
Es muss nicht in jedem Band für eine der Hauptfiguren um Leben und Tod gehen. Ich begleite sie auch gerne „einfach so“ durch ihren Alltag, der sich doch deutlich von unserem unterscheidet. Begriffe aus anderen Sprachen (Arabisch, Hindi, Urdu), die in den Text mit einfließen, werden im Glossar erklärt, meist aber ergibt sich ihr Sinn aus dem Zusammenhang. Shukriya – danke – für diese faszinierende Romanwelt!
Tolles Buch über das Miteinander ganz verschiedener Personen in Kashmir
DieFlammende, 26. November 2018 (4/5)
Cover und Titel: Ein wahrlich schönes Bild. So stelle ich mir Kashmir vor. Die weißen Berge mit dem strahlend blauen Himmel und noch dazu die schöne Verzierung an der Überschrift passen wunderbar zu dem Buch. Auch der Titel wurde meines Erachtens gut gewählt. Aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Inhalt: „Ein Geschenk der Götter“ ist der dritte Band der Kashmir-Reihe, aber ich bin auch in die Thematik hinein gekommen, ohne Band 1 und 2 gelesen zu haben. Durch eine kurze und knackige Zusammenfassung (die ich zunächst als Teil des Buches empfunden habe) wird selbst Neueinsteigern wie mir der Einstieg super erleichtert. Anfangs habe ich mich aber etwas schwer getan, da die Harmonie wortwörtlich aus dem Buch herausgeschwappt und mir entgegen geflossen ist. Das kannte ich so bisher nicht. Nach einer kleinen „Eingewöhnungsphase“ hab ich mich aber daran gewöhnt; es hat nicht mehr gestört.
Das einzige, was mich von den fünf Sternen hier abhält ist die lange „Eingewöhnungsphase“. Bevor das Ereignis geschieht, das im Klappentext beschrieben wird, ist von der Seitenanzahl bestimmt die Hälfte vergangen. Es ist nicht besonders schlimm, da mir so die Protagonisten näher gebracht wurden. Aber die Geschichte ist so leicht vor sich hin geplätschert. Andererseits passt das eben auch gut zur beschriebenen Harmonie, die ja etwas Zeit braucht, bevor sie richtig tief gehen kann.
Protagonisten: Nachdem ich mit den Namen zurecht gekommen bin, waren sie mir größtenteils sehr sympathisch. Ich sage größtenteils, da die Figuren hier alle ihre Vergangenheit haben und diese auch ausführlich thematisiert wird. Niemand ist hier durch und durch gut, niemand ist durch und durch böse. Jede Figur wirkt so, als wäre sie direkt aus dem Leben gegriffen und in das Buch hineingesetzt worden. Wie ich schon gesagt habe, hat Harmonie in dem Buch einen großen Platz eingenommen. Die Protagonisten, vier an der Zahl plus Kinder, haben viel erlebt.
Raja und Sita auf der einen, Vikram und Sameera auf der anderen Seite. Raja ist sehr harmoniebedürftig, da er ganze fünfundzwanzig Jahre im Gefängnis saß – unschuldig! Seine Frau Sita ist auf der einen Seite ein Familienmensch, greift aber durchaus mal zu ungewöhnlichen Mitteln, um ihre Lieben zu beschützen.
Rajas bester Freund beziehungsweise schon Bruder ist Vikram, ein ehemaliger Agent, der nun mit seiner Frau Sameera ein Waisenhaus leitet. In diesem Band wird besonders Vikram von seiner Vergangenheit eingeholt. Dadurch bekam ich als Leserin auch die Geschichte von Kashmir mit.
Schreibstil: Das Buch wurde von zwei Autorinnen geschrieben. Das habe ich in keinster Weise bemerkt. Sie schreiben selbst, dass sie eigens in verschiedene Figuren geschlüpft sind. Dadurch sind die Konversationen meiner Meinung nach sehr realistisch formuliert. Der Schreibstil ist dem Inhalt des Buches ähnlich und passt daher sehr gut dazu. Emotionen werden sehr genau beschrieben, diese sind auch das Hauptthema des Buches.
Fazit: Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Wie gesagt habe ich mich anfangs etwas schwer getan, ich habe mich aber bald in die indische Welt etwas eingelesen. Ich konnte wunderbar in die Geschichte hineintauchen und habe die Lesestunden genossen. Zusätzlich habe ich viel über die Situation in Kashmir gelernt.
Ich würde das Buch jedem Indien-Liebhaber empfehlen, der die indische Harmonie spüren, eine besondere Freundschaft erleben möchte, der aber auch gegen neue Rezeptideen nichts einzuwenden hat.
"Wie die ersten beiden Bände ist nun auch der dritte Teil der Kashmir-Saga in kürzester Zeit durchgelesen. Das Herz berührend, die Seele aufwühlend - so kann man die Geschichte um vier völlig unterschiedliche Erwachsene beschreiben, die alle auf die ein oder andere Weise an ihrer Vergangenheit zu arbeiten haben. Gelungen." (Amazon Kunde, 5/5)
"Eine wundervolle literarische Reise in die fremde Welt Kaschmirs." (irismaria, 5/5)
"Ein sehr emotionales Buch, bei dem man auch mal ein paar Tränen vergießt. Glück und Leid liegen hier besonders sehr nahe. (...) Ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste Buch im September 2019." (Gartenfee007, 5/5)
"Die beiden Autorinnen ergänzen sich perfekt. Sie beschreiben sehr gefühlvoll, aber nie kitschig, die tiefe Freundschaft zwischen Vikram und Raja." (Martinchen, 5/5)
"Es sind die persönlichen Geschichten, die dazu führen, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Jede ist anders, jede ist besonders und jede hat ganz eigene Wunden zurückgelassen. (...) Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es lässt sich nicht in wenigen Worten zusammenfassen. Dazu ist es zu inhaltsreich und vielschichtig. Eines aber zeigt es: Wahre Freundschaft ist selbstlos und nicht nur auf gute Zeiten beschränkt." (mabuerele, 5/5)
"Was ich an diesem Band sehr mochte: Ich finde die Charakterentwicklung (wie auch bei den Bänden davor) hervorragend. Ich liebe es, dass Frauen im Buch auch stark sein können und Männer emotional. Hier werden keine Klischees bedient. Ich finde die 'Helden und Heldinnen' dieses Buches so inspirierend, vorrangig, weil sie so menschlich und fassbar sind, nicht perfekt, jedoch gleichzeitig so stark und vorbildhaft in vielen Aspekten. Man kann so viel von ihnen lernen." (papaverorosso, 5/5)
"Der Kaschmirkonflikt und seine Auswirkungen sind allgegenwärtig. Dieses Gefühl der Gefahr zieht sich bis zum Schluss des Buches und hält den Leser in Atem. (...) Das Buch war für mich eine gelungene Mischung aus Spannung und Gefühl mit einer Prise Exotik." (Lesewunder, 5/5)
"Der Schreibstil ist leicht und locker, und so mancher Spruch lässt einen schmunzeln. Das macht das Lesen umso vergnüglicher. Beide Autorinnen schaffen es aus einer harmlosen Situation in eine gefährliche umzuschalten und dabei die Spannung immer mehr aufzubauen. Man mag das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen, man muss einfach weiterlesen." (Vanessa-v8, 5/5)
"Ein Geschenk der Götter ist auch ein Geschenk an Leser, die sich darauf einlassen wollen. (...) Neben dem Lesevergnügen finde ich, ist dies mal eine andere Art von Roman, passt nicht in gängige Genre, was mir gefällt." (Saphir610, 5/5)
"Ein sehr lesenswertes Buch, das noch einige Zeit in mir nachwirken wird." (Langeweile, 5/5)
Dachauer Nachrichten, 4. Oktober 2018
Interview mit Simone Dorra und Ingrid Zellner
Süddeutsche Zeitung (Landkreis Dachau), 11. Dezember 2018
Ein Geschenk der Götter - ein Roman erzählt von Freundschaft und Liebe in Indien (tredition)
"In diesem Teil liegt der Focus auf der Freundschaft zwischen Vikram und Raja, sowie Sameera und Sita. Sie wird nochmal vertieft und mittlerweile sehen sich Vikram und Raja als Brüder an. Sie sind füreinander da, auch in schwierigen Zeiten, als Vikram angeschossen wurde war Raja sofort zur Stelle. Ich habe bereits alle Hauptprotagonisten sehr ins Herz geschlossen, die liebevolle Art wie sie miteinander umgehen, geht einem sehr ans Herz. Trotz ihrer Schicksalsschläge bewahren sie immer den Respekt miteinander. (...) Bildlich wurde alles gut dargestellt, ich hatte teilweise das Gefühl selbst dort zu sein und die Umgebung zu sehen, so schön wurde es beschrieben, und es macht Lust auf Indien." (Vanessa-v8, 5/5)